Progressive Muskelentspannung und Autogenes Training – medizinisch anerkannte Entspannungsverfahren

Die Progressive Muskelentspannung, nach dem amerikanischen Arzt Dr. E. Jacobson, ist das aktive An- und Entspannen aller Muskelgruppen. Es eignet sich besonders gut zur Verminderung starker innerer Spannungszustände, hervorgerufen durch Dauerstress im Beruf, aber auch Überforderung  innerhalb der Familie. Diese Methode  hilft  bei Nervosität, Ängsten, Schlaf- und Konzentrationsstörungen oder Kopfschmerzen.

Das Autogene Training wurde in den 20er Jahren von dem Berliner Arzt Johannes Heinrich Schultz entwickelt. Es ist wohl die bekannteste Methode zur Entspannung. Autogenes Training ist keine Therapie, sondern eher ein Hilfsmittel, das man im Alltag anwenden kann. Jeder hat wohl schon einmal die Situation erlebt, wenn das Herz vor Aufregung rast und man zu schwitzen anfängt. Beim Autogenen Training erhalten Sie eine Formel oder ein Bild, das Sie in einer solchen Angst- oder Stresssituation anwenden können und Sie werden ruhiger.

Mit Hilfe der Kraft unserer Gedanken und visuellen Vorstellungen können wir das vegetative Nervensystem so beeinflussen, dass es auf Entspannung umschaltet. Diese Nerven regulieren Kreislauf, Atmung und Blutdruck, Wasser- und Wärmehaushalt und steuern unseren Stoffwechsel.

Ich kann es mir auch zu Hause bequem machen und die Augen schließen. Meine Übung leite ich mit der Ruheformel: „ Ich bin ganz ruhig, die Gedanken kommen und gehen“ ein. Durch Absinken des Muskeltonus werden die Arme und Beine schwer, der Blutfluss wird verstärkt, es kribbelt in meinen Händen und mir wird angenehm warm. Mein Herz schlägt ruhig und gleichmäßig. Auch der eigene Atem wird bewusst erlebt, er wird nicht erzwungen sondern bewusst erlebt und wahrgenommen.

Bei wachem Bewusstsein erreichen wir so einen entspannten Zustand ähnlich wie kurz vor dem Einschlafen. Sind Sie körperlich vollkommen entspannt, können Sie nicht gleichzeitig verkrampft und seelisch unausgeglichen sein. Wettkampfsportler können sich beispielsweise so mental auf ihren Wettkampf vorbereiten. Profitieren kann aber fast jeder von dieser Methode. Autogenes Training kann Ihnen helfen gelassener und ruhiger durchs Leben zu gehen.

Es hilft bei Erschöpfung, Stress und innerer Unruhe, auch bei Bluthochdruck, Migräne, Asthma, Verdauungsproblemen und Magenschmerzen kann Autogenes Training helfen.

Zwei kleine Übungen zum Ausprobieren

Geben Sie einmal pro Tag fünf Minuten lang Ihrem Atem die volle Aufmerksamkeit. Ziehen Sie sich  kurz zurück, schließen  Ihre Augen und LÄCHELN dazu!

„Nur ruhig Blut, dann wird alles gut“ ist ein Satz aus „Kapitäns Nemo Entspannungsgeschichten“ für Kinder. Atmen Sie tief durch und verinnerlichen den Satz, versuchen Sie es!